Unser Auftrag ist noch immer, ein Taschentuch zu stehlen. Ich kann mir noch immer angenehmere Dinge zu besitzen vorstellen, aber unsere Auftraggeber wollen es wohl unbedingt. Wir urteilen hier nicht. Doch, ein Bisschen schon. Wir urteilen. Wir schmieden also einen Plan; vielleicht lässt sich das Taschentuch ja auch ganz einfach austauschen, wenn wir darum bitten? Ich habe da schon so einige Ideen.

Die Parade hat noch nicht angefangen, also haben wir ja auch noch etwas Zeit, uns einen geeigneten Platz auszusuchen. Mir gelingt, direkt neben unserem Ziel einen Platz zu finden und dort genügt es dann in der Tat, oft genug zu niesen, bis der Ahnungslose mir sein Taschentuch anbietet. Das nehme ich, putze mir mit unserem Austauschmodell die Nase und gebe ihm dann dieses zurück. Das seinige, welches ich einstecke, beschmutze ich natürlich nicht. So schnell wie dieser Austausch gelingt, fällt mir und meinen Freunden auch wieder ein, dass wir doch bestimmt das Feuer im Herd haben brennen lassen und dass wir den Ort des Geschehens und Verbrechens wieder verlasen müssen. Auf dem Weg zum Herd, den wir ganz sicher gelöscht haben, begeben wir uns noch zum vereinbarten Übergabeort und finden dort tatsächlich das angekündigte Mädchen vor, welches sogleich mit dem Tuch verschwindet.

Am morgen des 21. Ches erwarten uns schon ein Säckchen Gold, kein Melech und ein Brief von Mert, er dankt uns. Außerdem geht es weiter mit dem Abenteuer; ein gewaltiger Schlag ertönt und erschüttert unsere verbliebenen Fenster. Vor der Tür liegen verkohlte Leichen und es riecht nach Schwefel. Hier muss ein gewaltiger Feuerball gewütet haben! Es dauert auch nicht lange und es sammelt sich eine Schar an Schaulustigen an, von denen alle sicherlich etwas gehört und manche sogar etwas gesehen haben müssen. Unter den Opfern ist der Tiefling-Junge (der nun wohl keine Reparationen für unsere Fenster mehr leisten wird), zwei Gesellen in Umhängen, Lederwams und Schwertern, ein Gnom mit einem Dolch und ein älterlicher Halbling, wohl ein Musiker.

Ein Inspektor Barnabas stellt sich vor, sieht sich das Unheil an und verabschiedet sich auch sobald wieder. Von den Ermittlungen verrät er uns nichts, also hören wir uns selbst ein wenig um. Der Kräuterhändler, der mir den guten Weihrauch für meine Studien verkauft hat, ist auch hier und berichtet von einem vermummten Mann, vermutlich ein Mensch, der dem toten Gnom etwas genommen haben und dann von dannen gehumpelt sein soll. Seinem Dafürhalten nach habe der Humpelnde nicht geraucht und geschmort, so muss er wohl vom Feuerball verschont geblieben sein.

Ein Junge, nicht älter als zwölf, muss auch einiges gesehen haben. Er berichtet von einem dürren Kerl, einer Puppe gleich, der sich über die Dächer davon gemacht haben soll. Woher kommt mir bekannt vor, wie er diese Kreatur beschreibt? Der Junge erinnert sich auch, dass die Kreatur etwas verloren oder weg geworfen haben muss - wir finden gerissenes Amulett, mit ein paar Perlen daran.

Auch Raenar scheint in der Nähe gewesen zu sein. Er sieht nach dem Rechten und kann auch gleich den Halbling erkennen. Dieser soll ihm nachgestellt haben, schon einige Zeit - bis er dann schließlich entführt wurde. Wir nehmen Raenar mit zur Stadtwache und identifizieren dort den Halbling. Das führt uns nicht sehr viel weiter, also gehen wir einer anderen Spur nach, bis zum krummen Nagel. Dabei wird es sich wohl um einen Schreinermeister zu handeln. Er hat nichts gesehen, doch weist er uns weiter den Weg. Die Spur verliert sich doch bald, also kehren wir unverrichteter Dinge wieder zurück.

Zurück in unserem Quartier findet Fibblestixx heraus, dass es wohl sein neues Amulett gewesen sein muss, das die Feuerbälle geschleudert hat. Kurz nach dieser neuen Erkenntnis erreicht uns eine Botschaft. Diesmal wird sogar an der Tür geklopft. Eine Seltenheit, finden doch sonst Katzen, zwielichtige Gestalten von der Konkurrenz, Waisenkinder, Säcke voll Gold und auch Steine von Tür und Fenster unbehelligt den Weg herein. Uns wird ein Angebot gemacht, wir könnten uns etwas verdienen, wenn wir uns etwas verdingen. Näheres erführen wir dann vor Ort bei der Familie Cassalanter.

So reich diese Familie auch ist, so unverschämt ist auch deren Gesinde. Die Kinder scheinen jedoch freundlich. Die Herrin des Hauses berichtet, dass die Kinder dem Fluch anheim fallen würden, könnte die Familie nicht die unheimliche Summe von knapp unter einer Million Goldstücke aufbringen, einen alten Pakt zu begleichen. Wir sollen uns also anstellen, einen Schatz zu finden, der im Speicher der Neverembers ruhe - an einem nicht bekannten Ort unterhalb der Stadt.

Einen Schatz rauben

Im Auftrag der Familie Cassalanter suchen wir nach einem sagenumwobenen Schatz unterhalb der Stadt. Sie benötigen sicherlich eine halbe Million Gold.

Wir behalten den Rest.

Voller Tatendrang eilen wir hinfort, frisch ans Werk, nicht zu halten und nicht vom Weg abzubringen! Außer Atem kommen wir bei der Bibliothek an. Es geht doch nichts über einen Nachmittag zwischen den Büchern, um einem guten Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die Gerüchte sprechen von einem goldenen Drachen, der einen großen Schatz bewache und von einem Amulett, dem Stein von Golorr, das dem von Raenar gar nicht so unähnlich wäre, hätte dieses noch drei Edelsteine gefasst.